FOTO! FOTO!


Analoge SW-Fotografie in der Kita

Wir haben im Kindergarten fotografiert, und zwar ganz analog. Verwendet haben wir eine alte Point-And-Shoot Knipse, bei der man eigentlich nichts falsche machen kann. Durch den Sucher schauen, zielen, still halten und abdrücken. Kinderleicht (im wahrsten Sinne des Wortes)!

Das Besondere an der Sache war für die Kinder die Technik der analogen Fotografie. Digitale Bilder hatten alle schon dutzende Male gemacht, mit Mamas Handy oder einer modernen Digitalkamera. Eine Kamera mit echtem Film drin hatten die meisten Kinder das erste Mal in der Hand. Das musste natürlich alles erklärt werden wie das mit dem Film und dem Belichten funktioniert und nachdem wir die Kamera zusammen mit einem echten Film „geladen“ hatten konnten die Kinder es kaum erwarten loszulegen. Einige waren zunächst enttäuscht, dass man die Bilder nicht gleich nach dem knipsen sehen kann, aber etwas Geduld braucht man eben bei analogen Techniken.

Die Motive bilden die reale Umgebung der Kinder in der Kita bzw. auf dem Spielplatz ab. Die Kinder wählten ihre Motive ganz frei ohne dabei begleitet oder überwacht zu werden. So blieb es für alle Beteiligten spannend, was auf dem Film zu sehen sein würde.


Nachdem die letzten Bilder geschossen waren wollten wir die Filme noch zusammen selbst entwickeln. Das war auch nochmal sehr spannend für die Kinder und ganz verstehen konnten einige die Prozedur nicht, was aber der Sache keinen Abbruch getan hat. Wir verwendeten Caffenol C als Entwickler, ein Gemisch aus löslichem Kaffee, Soda und Vitamin C, einen Bio-Entwickler ohne Chemie. Es konnte also auch mit Kindern und deren Neugier beim Zusammenschütten von Flüssigkeit nichts Schlimmeres passieren.
Die Kinder mischten unter Anleitung in unserem Fotolabor alles selbst zusammen, kippten die Entwicklerdose im Rythmus, wässerten alles gut durch und entwickelten so den Film weitestgehend alleine. Starke Leistung!




Als der Film einen Tag zum trocken hing kam der große Moment und wir konnten uns die Bilder ansehen. Wir legten die Filmstreifen auf einen Polylux und warfen so die Negative an die Wand. Das war auch nochmal komisch für die Kinder, da die Bilder ja auf Negativen doch nochmal ganz anders aussehen. Viele Überaschungen und Neuheiten für die Kinder bei dieser Foto-Aktion.

Zu Hause scannte ich die Negative ein und am nächsten Tag konnten wir uns endlich die Bilder in echt anschauen. Man braucht schon wirklich Geduld und Durchhaltevermögen für solche Aktionen.
Die Ergebnisse sind Bilder, die Kinder ohne Wissen über Fotografie gemacht haben, mit allen Fehlern und wunderbaren Zufällen oder Blickwinkel, wie man sie nie planen könnte und wie es wohl nur Kinder hinbekommen.